Gefährliche Vogeltränken im Garten

NABU Hessen empfiehlt regelmäßige Reinigung

 

Wetzlar. Der NABU Hessen ruft dazu auf, Vogeltränken im Garten regelmäßig zu

reinigen. „Vogeltränken mit verunreinigtem Wasser werden schnell zu Todesfallen für

Singvögel“, so Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.

In den Vogeltränken, die Vögel auch oft zum Baden nutzten, könnten leicht Krankheitserreger wie Salmonellen, Pilze und Parasiten von Vogel zu Vogel übertragen werden. „Nur die regelmäßige Reinigung und der tägliche Austausch des Wassers verhindern die Weitergabe von Vogelkrankheiten“, mahnt der Biologe Eppler.

 

In den letzten heißen Tagen hätten sich vermehrt Mitbürger beim NABU gemeldet und von toten Vögeln in Gärten berichtet, so z.B. aus Frankfurt und Bad Orb im Spessart.

Das Aufstellen von Vogeltränken sei eine gut gemeinte Hilfe von besorgten Tierfreunden, führe aber schnell zur Gefährdung von Singvögeln. „Ähnlich wie unsaubere Futterstellen im Winter sind verunreinigte Vogeltränken im Sommer ein großer Ansteckungsherd für Krankheiten“, erklärt Eppler. So habe es in den letzten Jahren immer wieder ein Grünfinkensterben durch den einzelligen Parasiten Trichomonas gallinae gegeben, der schwere Entzündungen im Schlund und im Rachen der Vögel hervorrufe.

Neben Parasiten gebe es Pilze und Bakterien, die den Singvögeln zu schaffen machten. So führe eine Infektion mit dem Pilz Macrorhabdus ornithogaster dazu, dass Singvögel die Nahrung im Magen nicht mehr aufschließen könnten und schließlich verhungerten. Bei heißem Wetter drohe besonders Salmonellengefahr. Das wenige Wasser in der Vogeltränke erwärme sich schnell und biete den Bakterien beste Lebensbedingungen.

 

„Wer Singvögeln mit einer Vogeltränke helfen will, muss auf jeden Fall das Wasser täglich wechseln und für die regelmäßige Reinigung der künstlichen Wasserstellen sorgen“, nimmt Eppler Tierfreunde in die Pflicht. Dies gelte besonders an heißen Sommertagen.

Der NABU Hessen empfiehlt, Vogeltränken mindestens einmal pro Woche zu reinigen. Bei der Reinigung sollten am besten eine Bürste und heißes Wasser benutzt werden. Von Spülmittel rät der NABU dringend ab, da sich Spülmittelreste leicht in Ritzen festsetzen und Vögel beeinträchtigen können.

Besonders gefährdet: Der Grünfink

Foto: NABU (Tom Dove)
Foto: NABU (Tom Dove)

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Zahlreiche tote Amseln in Maintal

Hier kommen Sie zur Pressemitteilung unseres 1. Vorsitzenden Hanns P. Golez