Milde Wetterlagen in der ersten Märzhälfte, nachts über 5 Grad und dazu leichter Regen – bei diesem idealen Wetter beginnen die Erdkröten ihre Wanderungen zu den Laichplätzen!
Die ersten Fangeimer waren bereits sehr gut besetzt, so dass schon über 100 Tiere in sichere Laichgewässer transportiert werden konnten.
Unsere Amphibien haben auf die aktuelle Witterung nur gewartet. Sie verlassen ihre heimlichen Winterverstecke und wandern zu einem nahe gelegenen Gewässer, um sich dort fortzupflanzen – auch im Maintaler Stadtwald.
Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Verkehrsnetzes betroffen und bedürfen besonderer Rücksicht.
Sie legen auf ihren Wanderungen zu den Laichgewässern Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück und müssen oft auch Verkehrswege überqueren.
Tausende Tiere sterben jedes Jahr an einer der vielen Straßen im Land. Sie werden entweder von Autos überrollt oder vom Strömungsdruck getötet.
Der NABU bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um eine vorsichtige Fahrweise auf Straßen mit Amphibienwanderungen, um die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen.
Wie der 1. Vorsitzende der Maintaler NABU-Ortsgruppe Hanns P. Golez berichtet, betrifft dies in Maintal besonders folgende kurze Straßenabschnitte:
1. Kreisstraße Wachenbuchen – Hohe Tanne: vom Waldrand bis zur Abzweigung der Zufahrt zum KEWA – Sportplatz und im weiteren Verlauf der Straße vor und hinter der kleinen Seulbachbrücke vor Erreichen der Autobahnbrücke,
2. Kreisstraße Hochstadt – Hohe Tanne: vom Waldrand bei Hochstadt in Richtung Hohe Tanne bis zur Autobahnbrücke.
Nachdem das Umweltamt der Stadt Maintal Fangzäune aufgestellt hat, kontrollieren Maintaler NABU-Helferinnen und Helfer diese zweimal täglich und transportieren die Tiere sicher zur anderen Seite der Straße.
So konnten im vergangenen Jahr über 600 Tiere eingesammelt und in geeignete Laichgewässer entlassen werden.
Ein besonderes Augenmerk hat der NABU in diesem Jahr auf den Lurch des Jahres, die Erdkröte gerichtet, die zwar eine der häufigsten heimischen Amphibienarten ist, aber dennoch durch den stetig zunehmenden Straßenverkehr bedroht wird.
Die Weibchen dieser Amphibienart sind bis zu 15 cm, die Männchen lediglich bis zu 10 cm groß. Sie sind einheitlich braun, dunkelbraun oder graubraun gefärbt mit dunklen Tupfen.
Diese Kröten sind vorwiegend in der Nacht aktiv und suchen stets das Gewässer auf, in dem sie selbst die Umwandlung von der Kaulquappe zur Kröte vollzogen haben.
Hanns P. Golez, 1. Vorsitzender