mit freundlicher Genehmigung des "Maintal Tagesanzeiger"

Ausgabe vom 18.12.2015

 

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und hier die Pressemitteilung unseres 1.Vorsitzenden Hanns P. Golez:

NABU-Maintal informiert (16.12.2015)

 

 

 

Die bereits beschlossenen Pläne der Stadt Maintal zur Neugestaltung der Sportanlage „Dicke Buche“ werden mit der Erstellung eines neuen Gutachtens zum Verkehrskonzept für das betroffene Gebiet weiter vorangetrieben.

 

Bei genauerem Hinsehen jedoch gelangt man zu dem Gesamteindruck, dass bei der Neugestaltung der Spielflächen die Rechnung ohne den Zuschauer, die Wohnbevölkerung und den Naturschutz gemacht wurde. Der NABU-Vorsitzende Golez kritisiert besonders, dass bei der Planerstellung von falschen Voraussetzungen ausgegangen wurde und noch werde.

 

Die neue Anlage ist nach wie vor so kompakt geplant, dass sie für Zuschauer, geschweige denn für Tribünen, zu wenig Platz lässt. Ebenso sind Flächen für zukünftige Erweiterungen der beiden Fußball- und Tennisvereine nicht vorgesehen.

 

Darüber hinaus sind trotz des Schallgutachtens Zweifel angebracht an der nachhaltigen Wirkung der Lärmschutzwand für jene Anwohner, die in den oberen Stockwerken der umgebenden Häuser wohnen. Hinzu kommt eine erhebliche Zunahme des auch im neuen Verkehrsgutachten festgestellten Individualverkehrs, die sich negativ auf die Wohnqualität in diesem Gebiet auswirken wird. Anders als bei dem neuen Verkehrskonzept vorgesehen, sollte man im Falle der Realisierung allerdings die Besucherströme nicht nur bei Großveranstaltungen, sondern generell bei Heimspielen aus dem fraglichen Gebiet heraushalten und einen Pendeldienst mit Bussen vom Bahnhof einrichten. Auf diese Weise ergäbe sich wenigstens eine kleine Erleichterung für die Wohnbevölkerung.

 

Es ist unbestreitbar, dass an der Nordseite ein Waldstreifen für neue Parkflächen gerodet werden muss. Hierbei wird es wohl in Zukunft nicht bleiben, denn die vorgesehene viel zu kompakte Bauweise des Sportgeländes wird sicherlich dahingehend abgeändert werden müssen, im östlichen Bereich weitere Waldflächen zu roden und noch mehr Flächen zu versiegeln.

 

Anstatt jahrelang Zeit und Geld für eine Sportstätte im Landschaftsschutzgebiet „Grüne Mitte“ nutzlos zu verschwenden, um zuletzt  an vorgesetzten Planungsbehörden und unwilligen Eigentümern grandios zu scheitern, fragt sich der Maintaler NABU-Vorsitzende Golez, warum der ursprünglich von der WAM-Fraktion eingebrachte Vorschlag mit Verachtung gestraft wurde, denn die von der Stadt damals vorgebrachten Gründe erschienen allzu vordergründig.

 

Er sieht als Alternativstandort eine Fläche im Dreieck zwischen Kesselstädter Straße und Kennedystraße vor, die eine relativ großzügige Planung für die neuen Sportstätten zulässt, denn es ist ausreichend Platz für Sportflächen, Zuschauertribünen, Parkplätze und zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden.

 

Auf dieser Fläche befinden sich allerdings auch ökologisch höherwertige Streuobstwiesen und Waldstreifen, die mit in die Planung einbezogen und erhalten werden müssen.

 

Dies scheint jedoch ohne große Schwierigkeiten möglich zu sein, und bei entsprechenden Vorgaben lassen sich auch die Wald- und Gehölzstreifen als kostenloser Schallschutz mit in die Planung einbeziehen.

 

Allerdings ergäbe sich bei der Realisierung dieses Vorschlags die Frage, wie mit dem dann nicht mehr benötigten Sportgelände an der „Dicken Buche“ umzugehen sei. Golez wies in diesem Zusammenhang bereits darauf hin, dass die Versiegelung der Ackerflächen an Kesselstädter Straße und Kennedystraße selbstverständlich  Kompensationsmaßnahmen zur Folge haben müssten, die dann darin bestehen könnten, die Fläche an der „Dicken Buche“ zurückzubauen, die Versiegelung aufzubrechen und möglicherweise dort einen naturnahen Park mit Spielflächen zu errichten.

 

Stadtverordnetenversammlung und Magistrat haben viel zu lange falsche Standorte favorisiert, Alternativen nicht rechtzeitig geprüft und jetzt im Falle eines Umbaus der „Dicken Buche“ soll wieder Politik mit der „Brechstange“ stattfinden ohne die Argumente der Anwohner und Naturschützer ernst zu nehmen.

 

Weitere Informationen zur Arbeit des Vereins unter www.nabu-maintal.de .

 

 

 

Hanns P. Golez

 

(1. Vorsitzender NABU-Maintal)