Richtige Winterfütterung für unsere Vögel

Die NABU–Ortsgruppe Maintal informiert über Möglichkeiten der Winterfütterung, um unseren Standvögeln und Wintergästen das Überwintern zu erleichtern.

Die nasskalte Witterung in den ersten Dezembertagen und die kommenden kalten Tage machen es den Vögeln zunehmend schwerer, ausreichend Futter zu finden.

Die NABU-Ortsgruppe Maintal empfiehlt deshalb, in diesen Tagen mit der Fütterung zu beginnen.

 

Je nach Witterung sollte man die Fütterung etwa Ende Febru­ar auslaufen lassen. Man sollte auch hier nicht abrupt aufhören, sondern die Futtermengen allmählich verringern, denn im Spätwinter bzw. im zeitigen Frühjahr benötigen unsere Vögel viel Energie, denn sie beginnen bereits mit der kraftraubenden Suche nach Brutrevieren und geeigneten Partnern.

 

Der Mensch beeinflusst heute in hohem Maße Umwelt und Lebensbedingungen der Vögel durch ausufernde Siedlungstätigkeit, Straßenbau, intensivierte Landwirtschaft und naturferne Gärten äußerst negativ, und das oft beschworene natürliche Ausleseprinzip kann in unserer dicht besiedelten Landschaft nur noch sehr begrenzt gelten.

 

Wie der 1. Vorsitzende Hanns P. Golez betont, erlaubt die Winterfütterung außerdem vielen Menschen einen besonders engen Kontakt mit unseren Vögeln und dient hiermit zum besseren Kennenlernen und somit auch zu deren Schutz.

 

Nicht zuletzt gibt sie den Naturschützern einen guten Überblick über die Bestandszahlen im Winter.

 

Geeignete Futterplätze

 

Besser als eine große Futter­stelle sind mehrere kleine Futter­plätze. Die Gefahr durch starke Kotverschmutzung ist geringer und man kommt den Bedürfnis­sen der einzelnen Vogelarten entgegen, indem man getrennte Futterstellen für Körnerfresser und Weichfresser einrichtet.

 

Für sogenannte "Bodenvögel" wie Amsel, Rotkehlchen und Heckenbraunelle, die ihr Futter vorwiegend am Boden suchen, haben sich Weichfresserfuttersi­los bewährt, denn darin bleibt das Futter trocken. Nicht alle im Handel erhältli­chen Futterhäuser sind auch brauchbar. Manche lassen sich schlecht reinigen oder sind so konstruiert, dass Regenwasser eindringen kann.

 

Vom hygienischen Standpunkt aus empfehlenswert sind nur solche Futtersilos oder Futterhäuschen, die von ihrer Konstruktion her den Vögeln nicht erlauben, sich das Futter von innen heraus zu holen, sondern nur von außen herauszupicken.

Mit Kot verunrei­nigte Vogelhäuschen müssen schnell­stens gesäubert werden, um nicht einer Salmonelleninfekti­on Vorschub zu leisten.

Aus diesem Grund ist auch davon abzuraten, das Futter einfach auf den Boden zu streuen.

 

Man sollte auch daran denken, dass Vögel im Winter Flüssigkeit aufnehmen müssen. Sie löschen ihren Durst durch Aufnahme von Schnee und Raureif. Bei trocke­ner Kälte kann man die dursti­gen Vögel mit Wasser versorgen, sie dürfen aber nicht baden kön­nen. Man verbaut am besten die Trinkschale mit Steinen, damit sie nur gerade ihren Schnabel in das Wasser tauchen können.

 

 

Verschiedene Futtersorten

 

Es werden mindestens zwei Futtersorten benötigt: Kör­nerfutter und Weichfut­ter.

 

Weichfuttermischun­gen mit Insekten gibt es im Handel; geeignet sind aber auch Haferflocken, getrocknete klei­ne Wildbeeren und ungesalzene Nüsse.

 

Zu dieser Gruppe zählen z.B. Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Bunt­specht und unsere Meisenarten.

 

Für Amsel und Star eignen sich auch halbierte Äpfel, mit der Schnittfläche nach oben aufgehängt oder in einer Astgabel befestigt.

 

Zu den Körnerfressern zählen Grünfink, Buchfink, Kleiber und alle Spechtarten.

 

Geeignet für diese Vogelarten sind Sonnenblumenkerne, Nüsse aller Art (zerkleinert und ungesalzen) und Haferflocken.

 

Besonders wichtig sind für diese Vogelarten auch naturnahe Gärten mit nicht abgeräumten Stauden, so dass sie sich die Samen herauspicken können: ausgeräumte, naturferne Gärten sind nahezu wertlos für sie.

 

Zur Abrundung des Speisezet­tels sind für alle Vogelarten Fettbällchen, Nuss­stangen und andere Produkte dieser Art empfehlenswert.

 

Es ist ganz wichtig, frisches Futter an­zubieten (auf das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum achten!).

 

Essensreste jeder Art sollen an den Futterstellen jedoch nicht ausgelegt werden!

 

Die NABU-Ortsgruppe wünscht allen Maintaler Bürgerinnen und Bürgern schöne Naturerlebnisse an den eigenen und den vom NABU im Stadtwald unterhaltenen winterlichen Futterstellen.

 

Weitere Informationen über die Arbeit der NABU-Ortsgruppe Maintal finden Sie unter

 

www.nabu-maintal.de .

 

 

Hanns P. Golez, 1. Vorsitzender

 

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Fotos: Hanns P. Golez