NABU-Aktive hatten alle Hände voll zu tun am Amphibienzaun in Hochstadt

 

 

 

Für die NABU-Mitglieder, die am vergangenen Wochenende Dienst am Hochstädter Amphibienzaun hatten, gab es so viel wie noch nie zu tun. Wie der zweite Vorsitzende und Amphibienobmann des Vereins Georg Spielberger betonte, war am Samstag und Sonntag die Überraschung groß, als man die 27 Fangeimer entlang des Zaunes inspizierte: insgesamt etwa 1000 (eintausend) Amphibien saßen darin, davon alleine über 500 Teichmolche, und warteten auf einen sicheren Transport über die Kreisstraße in ihre Laichgewässer!

 

Diese phänomenalen Zahlen erklären sich zum Teil durch den abrupten Wetterwechsel von Dauerfrost mit Schneebedeckung hin zu zweistelligen Vorfrühlingstemperaturen, denn milde Wetterlagen mit Nachttemperaturen über 5°C und dazu leichter Regen stellen ideale Bedingungen für die Wanderung der wechselwarmen Tiere zu ihren Laichgewässern nördlich der Kreisstraße im Hochstädter und Wachenbucher Wald dar.

 

Unsere Amphibien – zumeist Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche und vereinzelte Bergmolche   haben auf die aktuelle Witterung nur gewartet: sie verlassen vermehrt ihre heimlichen Winterverstecke im Boden, unter Baumwurzeln und großen Steinen, um zur Laichablage in nahe gelegene Gewässer zu gelangen.

 

Während dieser Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Verkehrs betroffen und bedürfen unserer besonderen Rücksicht.

 

Sie legen auf ihren Wanderungen Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück und müssen oft auch für sie gefährliche Verkehrswege überqueren. 

 

Tausende Tiere sterben jedes Jahr an einer der vielen Straßen im Land: sie werden entweder von Autos überrollt oder vom Strömungsdruck getötet.
Der NABU Maintal bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen besonders in den Morgen- und Abendstunden um eine vorsichtige Fahrweise auf Straßen mit Amphibienwanderungen, um die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen und die ehrenamtlichen, mit Warnwesten ausgerüsteten Helferinnen und Helfer nicht zu gefährden.
Wie der 1. Vorsitzende der Maintaler NABU-Ortsgruppe Hanns P. Golez berichtet, betrifft dies in Maintal besonders folgende kurze Straßenabschnitte:

 

  1. Kreisstraße Wachenbuchen – Hohe Tanne: vom Waldrand bis zur Abzweigung der Zufahrt zum KEWA – Sportplatz und im weiteren Verlauf der Straße vor und hinter der kleinen Seulbachbrücke vor Erreichen der Autobahnbrücke
  2. Kreisstraße Hochstadt – Hohe Tanne: vom linken, unbefestigten Waldparkplatz bei Hochstadt in Richtung Hohe Tanne bis zur Autobahnbrücke.

 

Beide Streckenabschnitte sind auch von „Hessen Mobil“ mit entsprechenden Warnschildern versehen worden. 

 

Nachdem der Fachbereich Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Maintal Anfangs dieser Woche einen erheblich verlängerten Fangzaun zwischen Hochstadt und Hohe Tanne aufstellen ließ, kontrollieren Maintaler NABU-Helferinnen und Helfer diesen zweimal täglich zusammen mit den jungen Erwachsenen, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr absolvieren.

 

Besonderer Dank ist an dieser Stelle Ronny Sahlender vom Eigenbetrieb Betriebshof auszusprechen, der genau zum richtigen Zeitpunkt schnell und unkompliziert den Zaun aufstellte.  

 

Der NABU Maintal bittet darum, keine Tiere den Fangeimern zu entnehmen, da die Kontrollen regelmäßig stattfinden, teilweise auch schon in der Dunkelheit.

 

 

 

 

 

Informationen zur Arbeit der NABU-Ortsgruppe finden Sie unter folgender Adresse: www.nabu-maintal.de sowie auch auf unserer facebook-Seite.  

 

 

 

Hanns P. Golez

 

(1. Vorsitzender NABU Maintal)