Die Ringelnatter

 

Die Ringelnatter ist völlig ungiftig und für Mensch und Haustier absolut ungefährlich.

Sie ist durch ihre typische Zeichnung deutlich von anderen Schlangen und der Blindschleiche zu unterscheiden. Im Nacken befindet sich in jedem Alter auf beiden Seiten je ein gelber, bei den im Garten des Verfassers vorkommenden Nattern, je ein fast weißer Fleck. Die Grundfärbung der Tiere ist auf der Oberseite ansonsten gräulich-schwarz. Auf der Unterseite ist der überwiegende Teil der Schuppen weiß, zeigt aber ein individuelles Muster aus schwarzen Flecken. Die Pupille ist rund, auch damit unterscheidet sie sich von der giftigen Kreuzotter, deren Pupille einen senkrecht stehenden Spalt bildet.

Die Tiere können bis über einen Meter lang werden. In meinem Garten waren aber nur ganz junge und halbwüchsige Exemplare zu beobachten. Häute von erwachsenen Tieren hat Werner Zahn mehrfach gefunden.

Die Ringelnatter ist tagaktiv und sonnt sich in den Morgenstunden, bis die Körpertemperatur für die volle Beweglichkeit erreicht ist. Auch sonst sucht sie gerne warme ungestörte Plätze auf. So unter lose aufliegenden Brettern, Blumenkübeln oder auch schon mal gut versteckt im Tomatenhaus.

 

In der Zeit von Juni bis August werden geeignete Eiablageplätze aufgesucht. Bei uns sind es z.B. Komposthaufen, die durch die Gärungswärme das Brutgeschäft übernehmen. Die Eipakete der geschlüpften Jungtiere sehen aus wie verbeulte Tischtennisbälle. Wenn die Tiere aus dem Ei schlüpfen, sind sie bleistiftdick und ca. 15-20 cm lang.

Auch die jüngsten Nattern sind ausgezeichnete Schwimmer, sonnen sich schon mal auf einem Seerosenblatt und schlängeln sich bei einer Störung flink über das Wasser in das Uferdickicht. Die jungen Schlangen ernähren sich vor allem von Kaulquappen, Molchen und jungen Fröschen. Auch die Erwachsenen bevorzugen Amphibien.

Trotzdem sind im Gartenteich des Verfassers immer viele Libellenlarven, Wasserkäfer und Teichmolche in allen Entwicklungsstadien zu beobachten.

Die natürlichen Feinde der Ringelnattern sind z.B. Krähen, Katzen!, Wiesel, Fuchs und Graureiher. Den Kampf zwischen Rabenkrähe und junger Natter konnte der Verfasser direkt beobachten.

Leider wird die völlig ungefährliche Ringelnatter immer noch häufig von Menschen erschlagen, wenn sie im Umfeld gesichtet wird.

Versuchen wir diese bedrohte Schlange zu schützen und ihren Lebensraum zu erhalten. Sie benötigt kleine Tümpel, Weiher u.ä. mit reichlich Vegetation, um ihr ausreichend Deckung zu liefern. Es sollten auch Plätze für die Eiablage und Überwinterung vorhanden sein, wohin sie sich zurückziehen kann. Ideal sind Kompost- und Laubhaufen, für die wir auch in unseren Gärten sorgen können. Dort fühlen sich auch andere, nützliche Kleintiere wie Igel und Larven vieler Schmetterlinge wohl. Auch Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter finden dort einen Unterschlupf.

 

Verfasser: Werner Zahn

 

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alle Fotos: Werner Zahn